Unternehmerpreis
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Altes Handwerk wieder sehr gefragt
Reetdachdecker Frank Casper aus Plate bewirbt sich um Unternehmerpreis 2006


01unternehmerpreis2006Schwerin/Plate - “Dieser goldgelbe Schimmer auf den Häusern lässt mein Herz immer wieder höher schlagen.” Frank Casper aus Plate ist Reetdachdecker aus Leidenschaft. Mit seinem in der Schweriner Region einzigartigen Betrieb beweist er seit 1993, dass sich traditionelles Handwerk immer noch lohnt.

unternehmerpreis bAn der Arbeit der Reetdachdecker hat sich seit Jahrhunderten nichts geändert: “Wir nähen das Reet mit Nadel und Faden an die Dachlatten, dann wird es mit einem Brett in die Dachneigung geklopft”, erklärt Frank Casper, der seit 1993 selbstständiger Reetdachdecker in Plate ist. Bauernhäuser, Bootsschuppen, aber auch Neubauten - allein im vergangenen Jahr haben Casper, seine vier Mitarbeiter, zwei Auszubildende und ein Firmen-Praktikant rund 3500 Quadratmeter Dachflächen eingedeckt.

In Schwerin gehören zu den Referenzobjekten des Unternehmens auch einige historische Gebäude im Freilichtmuseum Mueß. Derzeit sind Casper und seine Handwerker auf einem Bootshaus am Heidensee bei ihrer faszinierenden Arbeit zu beobachten, von kommender Woche veredeln sie das Dach des Schlossbucht-Cafe’s am Franzosenweg. “Rund 60 Prozent der Häuser an denen wir tätig sind, stehen unter Denkmalschutz”, sagt der Chef.
unternehmerpreis aGefragt ist seine Arbeit aber auch anderswo. So stammen etwa die Dächer eines Golf-Hotels auf Usedom von der Plater Firma, in Wolfsburg hat Casper sechs Häuser direkt gegenüber des VW-Werks saniert.

Während manche Mitbewerber in den Wintermonaten passen muss, kann Casper auch jetzt Aufträge annehmen. “In Deutschland geschnittenes Reet ist jetzt rar, daher importiere ich das Material aus der Ukraine, wo es wegen besserer klimatischer Bedingungen sowie anderer gesetzlichen Vorschriften in größeren Mengen  und fast ganzjährig verfügbar ist”, lüftet Casper das Geheimnis. Zudem besteche das Reet vom Schwarzen Meer durch hohe Belastbarkeit. “Das hält mindestens 50 Jahre”, sagt Casper und räumt gleich noch mit einem Vorurteil auf: “Reetdächer brennen nicht häufiger als Ziegeldächer ab.”

Besonders stolz ist Casper, der auch im Vorstand der Reetdachdeckerinnung MV sitzt, auf seine “schlagkräftige Truppe” und darauf, dass er ständig ausbildet: “Ich will jungen Menschen aus der Region eine berufliche Perspektive geben.”

Um die Zukunft des Unternehmens sorgt sich Casper trotz harter Konkurrenz auch in seiner Branche nicht: “Früher war Reet das Armen-, heute aber ist es ein Luxus-Dach”, sagt er lächelnd.

Quelle: Text - Schweriner Volkszeitung vom 17.März 2006, Fotos - Frank Casper


Ich freue mich, wenn über unsere Arbeit berichtet wird und möchte Ihnen einige Artikel nicht vorenthalten.
An dieser Stelle ein besonderes Dankeschön an die Damen und Herren der Presse.

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